Alles schonmal dagewesen? In den 1990er Jahren führten viele Unternehmen stolz ihre Fahrerlosen Transportsysteme (FTS) vor, und Intralogistik-Experten sahen die Zukunft in der staplerlosen Fabrik, die auch als „Dunkelfabrik“ bezeichnet wurde: Anders als Stapler und ihre Fahrer finden sich FTS auch ohne Licht zurecht.
Die Prognose war allerdings falsch. FTS erwiesen sich in der Mehrzahl der Einsatzfälle als zu unflexibel. Die Stapler kamen zurück, das Licht blieb an.
Jetzt deuten alle Anzeichen darauf hin, dass der aktuelle FTS-Boom dauerhaft anhalten wird. Dafür sprechen schon die Wachstumsraten auf mittlerweile hohem Niveau: Von 2023 bis 2028 wird, so prognostiziert das Marktforschungsinstitut Mordor Intelligence, Europas FTS-Markt pro Jahr um knapp 19% wachsen.
Für diesen Boom im zweiten Anlauf gibt es Gründe. Die Fahrwege neuer FTS-Generationen lassen sich flexibler programmieren, die Navigation im Raum folgt neuen und einfacheren Konzepten. Außerdem bietet der Markt bietet ganz unterschiedliche Fahrzeuge, vom Mini-FTS bis zum autonomen Schwerlastfahrzeug.
Auf der „LOGISTICS & AUTOMATION“ in Dortmund werden verschiedene FTS-Lösungen zu sehen sein, die ein breites Einsatzspektrum abdecken – zum Beispiel Grenzebach. Das Unternehmen, ein Pionier der FTS-Technik, hat u.a. umfassende Erfahrung in der Projektierung von Ware-zu-Person-Lösungen, die kommissionierte Waren zum Werker bringen.
Die FTS des österreichischen Herstellers Agilox zeichnen sich u.a. durch besondere Flexibilität aus, weil sie über offene Schnittstellen kommunizieren und außerdem das Konzept der „Schwarmintelligenz“ nutzen. Bei mR Mobile Robots, einem Unternehmen der Dahl Automation GmbH mit Hauptsitz in Meinerzhagen, handelt es sich um den größten herstellerunabhängigen Integrator fahrerloser Transportsysteme in der DACH-Region, der maßgeschneiderte FTS-Konzepte projektiert und gemeinsam mit dem Anwender umsetzt.
Der Besucher der LOGISTICS & AUTOMATION wird also Anregungen erhalten, wie sich der innerbetriebliche Materialfluss mit Fahrerlosen Transportsystemen verbessern lässt – konkret, praxisorientiert, von kompetenten Anbietern.
Und wer sich noch nicht für die fahrerlose Variante entscheiden mag, weil z.B. die Rahmenbedingungen nicht ganz passen, der kann in seinem Betrieb vielleicht dennoch die „staplerlose Fabrik“ realisieren – aber in einem anderen Sinn. Denn als Alternative zum Stapler werden neben FTS immer häufiger Routenzüge mit Fahrern und festen Routen eingesetzt. Das wird ebenfalls ein Thema auf der „LOGISTICS & AUTOMATION“ sein – z.B. auf den Ständen von Linde (in Dortmund) bzw. dem Linde-Partner Jetschke (in Hamburg) und bei STILL.